Soll ich mein Kind stillen?
Vor der Geburt des eigenen Kindes beschäftigen sich einige Mütter mit der Frage, ob sie ihr Kind stillen sollen. Die einen beantworten diese Frage mit einem klaren JA, andere mit einem klaren NEIN, wieder andere wissen es nicht und entscheiden spontan.
Auch ich war mir vor Marie’s Geburt zunächst unsicher, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass ein Kind an meiner Brust trinkt, saugt und von meiner Milch satt wird. Trotz einiger Zweifel entschied ich mich für das Stillen.
Eigentlich lief zu Beginn alles so, wie es sein sollte. Marie hat getrunken, geschlafen, getrunken, geschlafen. Nachdem ich vier Tage gestillt habe, wurde meine Milchproduktion deutlich stärker und führte innerhalb weniger Stunden zu einem Milchstau. Diese Schmerzen, die ein Milchstau mit sich bringt, hätte ich vorher nie erahnen können. Die Brust hatte eine Größe erreicht, die nun überhaupt nicht mehr zu meinem Körper passte. Das deutlich Schlimmere war allerdings, dass meine Brüste hart wie Stein waren und ich das Gefühl hatte, dass sie jederzeit platzen könnten. Außerdem waren sie unheimlich heiß, weshalb ich sie mit Kohlblättern und Quark kühlen musste. Das Ausstreichen der Milch sorgte für wenig Linderung, weshalb ich mich dazu entschied mit einer Milchpumpe abzupumpen. Dies hatte allerdings den Nachteil, dass die Milchproduktion dadurch wieder angekurbelt wurde und dadurch nur kurze Linderung versprach. Ich dachte mir in diesem Moment: „Durchhalten! Irgendwann muss es besser werden!“
Mama, ich habe Hunger!!
Nach einigen Tagen hatte sich das Stillen eingespielt und Marie war wirklich auch über längere Zeiträume satt. Nach vier Wochen hatte ich die nächsten Fragezeichen im Gesicht. Meine Tochter schrie beim Trinken meine Brust an, sodass sie sich selbst vom Trinken abhielt und sehr lange Zeit benötigte, um überhaupt zum Trinken zu kommen. Weitere sechs bis acht Wochen haben wir dieses Prozedere bei jeder Mahlzeit durchmachen müssen.
Dies war sowohl für Marie als auch für mich besonders schlimm, da ich nicht wusste, wie ich ihr das Trinken erleichtern konnte. Als die Abstände zu jeder Mahlzeit irgendwann immer kürzer wurden, habe ich mich für das Abstillen entschieden. Komischerweise war meine Brust nie wieder mit so viel Milch gefüllt, dass ich sie hätte ausstreichen müssen.
Marie verweigerte zunächst die Flaschenmilch, hat aber nach zwei, drei Versuchen auch diese angenommen. Und was ist passiert? Ich konnte es kaum glauben. Marie trank. Marie trank die Flaschenmilch, ohne zu schreien. Sie trank, ohne einmal abzusetzen und war danach so ausgeglichen wie noch nie.
Im Nachhinein frage ich mich, ob ich nicht schon viel früher hätte zufüttern sollen. Ich denke, dass Marie beim Stillen vielleicht nicht mit genug Milch versorgt worden ist und glaube außerdem, dass meine Essgewohnheiten einen großen Beitrag dazu geleistet haben, dass meine Milch nicht das hergab, was sie hätte hergeben sollen. Mir wurde noch im Krankenhaus empfohlen, was ich essen darf und auf was ich verzichten sollte. Dies hat mich so verunsichert, dass ich mich im Endeffekt nicht ausgewogen ernährt habe, selbst sehr träge wurde und mir damit nötige Energie fehlte.
Ich habe mir immer geschworen, dass ich bei dem nächsten Kind jedes Essen probieren würde und dann entscheide, auf was ich und das Kind reagiere, um es schließlich wegzulassen oder weiterhin essen zu können.
Nun bekommen wird nicht nur ein Kind, sondern Zwillinge. Mein ganzes Vorhaben scheint erstmal so nicht mehr zu funktionieren, da ich mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen kann, zwei Kinder mit Milch zu versorgen.
An dieser Stelle würden mich eure Erfahrungen enorm interessieren!!!
Stillen – Ja oder Nein? Wie habt ihr euch entschieden?
Welche Erfahrungen konntet ihr mit dem Stillen eurer Kinder machen?
Liebe Zwillingsmamas, habt ihr Tipps für mich? Könnt ihr mir zum Stillen von Zwillingen raten oder eher abraten?
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