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Ob man mich tatsächlich schon als Läuferin bezeichnen kann, sei jetzt mal dahingestellt. Ich habe mich in den letzten acht Wochen allerdings so an das Laufen gewöhnt, dass es ein Teil meines wöchentlichen Fitness-Plans geworden ist, mir eine Abwechslung zum relativ eintönigen Alltag in der Corona-Zeit bietet und mich dadurch zufriedener und ausgeglichener macht.
„Ich mag das Laufen einfach nicht“
Ich habe schon immer gesagt, dass ich das Laufen nicht mag, langweilig finde und einfach nicht brauche. Ich habe niemals längere Phasen gehabt, in denen ich mich dazu aufraffen konnte, laufen zu gehen. Immer mal wieder wollte ich mit dem Laufen beginnen, habe es aber spätestens nach dem zweiten Mal wieder abgebrochen.
Was macht man aber, wenn man keinen Mannschaftssport mehr ausüben darf und damit dann auch die letzte kleine Sporteinheit in der Woche ausfällt? Klar! Man fängt mit dem Laufen an.
Vom Laufanfänger zur „Läuferin“
Zunächst hatte ich mir gar keine Ziele gesetzt. Ich hatte einfach das Bedürfnis, mich auszupowern und etwas für meine Ausdauer zu tun. Also startete ich mit gerade mal drei Kilometern, die ich in 22 Minuten gelaufen bin. Mehr habe ich nicht geschafft.
Hierbei hatte ich mir vorgenommen, die Strecke am Stück zu laufen und keine Gehpause einzulegen. Mehr als diese drei Kilometer waren dann aber auch wirklich nicht möglich. Spaß hatte ich dabei auch nicht. Dennoch war das Laufen in diesem Moment wohl besser, als gemütlich auf der Couch zu sitzen und Nüsse zu essen.
Irgendwie wollte ich es mir dann selbst beweisen und beschloss, eine Woche später einen Kilometer länger zu laufen. Ich suchte mir also eine andere Strecke mit vier Kilometern aus und lief los. Es überraschte mich selbst, aber es war auf einmal gar nicht mehr so schlimm. Die Sonne schien und ich konnte das Laufen wirklich genießen. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich sehr, sehr, sehr langsam gelaufen bin und dadurch die Anstrengung nicht ganz so hoch war. Aber hey… Ich bin gelaufen und nur das war mir wichtig.
Dann wollte ich es Toby beweisen… Ich setzte mir das nächste Ziel und wollte sechs Kilometer am Stück laufen. Da die letzte Strecke besser als die erste Strecke war, erweiterte ich diese um zwei Kilometer und lief los. Hier war die Anstrengung schon größer und ich nahm mir vor, diese sechs Kilometer mehrere Male zu laufen, bevor ich eine noch längere Strecke wähle.
Da Tobys Laufstrecke erweiterbar ist und er mir von diesem Waldweg immer vorschwärmte, hatte ich dann die Idee, dass wir als Familie diese Strecke laufen könnten. Hierbei schob Toby die Zwillinge im Wagen, Marie fuhr Fahrrad und ich konnte mich auf meinen Lauf konzentrieren. Es überraschte mich, dass mir der Lauf und diese Strecke so viel Spaß machten. Also beschloss ich, dass auch ich diese Strecke dauerhaft laufen möchte.
Die kleinste Laufstrecke ist bei diesem Weg 6,2 Kilometer. Diese bin ich drei Mal gelaufen und erhöhte anschließend die Distanz. Wieder einmal waren wir als Familie unterwegs, wobei ich mich allein auf mein Laufen fokussiert habe. Eigentlich wollten wir acht Kilometer laufen. Da ich mich allerdings verlief, wurden aus den acht Kilometern direkt neun Kilometer, die ich ohne Pause laufen konnte.
Dies überraschte mich selbst und so setzte ich mein nächstes Ziel und meldete mich zum Staffellauf bei einem Marathon an, auf den ich mich nun vorbereiten konnte. Mein Ziel war zunächst, die 10,4 Kilometer für den Marathon laufen zu können.
Hierfür erweiterte ich mein Lauftraining auf zwei bis drei Laufeinheiten in der Woche. Und da zu den 10 Kilometern nur noch der eine Kilometer mehr fehlte, verlängerte ich die Strecke wieder um 1,3 Kilometer. YES! Geschafft!
Innerhalb von 5 Wochen habe ich es geschafft, meine Laufstrecke auf 10,3 Kilometer zu erweitern. Diese laufe ich nach wie vor sehr langsam, wobei ich sagen muss, dass ich immer mal wieder schnellere Laufphasen einbaue. Ganz langsam schaffe ich es, die 10 Kilometer in einer schnelleren Zeit zu laufen.
Mein aktuelles Ziel: 10 Kilometer in unter einer Stunde zu laufen. Dieses Ziel möchte ich bis zum Marathon im September umsetzen und auch halten können.
4 Tipps für deinen Trainingseinstieg
Ich habe mal gelesen, dass man mehrere Monate regelmäßiges Lauftraining benötigt, um zum Läufer zu werden. Daher bin ich eigentlich noch keine Läuferin. Allerdings schaffe ich es inzwischen, regelmäßig laufen zu gehen, was ich vorher noch nie in dem Maße durchziehen konnte.
Realistische Ziele setzen
Dieses Mal war einfach alles anders. Ich habe mir von Beginn an Ziele gesetzt. Erst waren es kleine Ziele. Ich hatte eigentlich nicht vor, das Laufen über einen längeren Zeitraum als meine neue Sportart anzusehen. Jedoch haben mich die kleinen Ziele motiviert, neue Ziele zu setzen, die dann immer größer wurden.
Motivation, auch durch Familie oder Freunde
Motivation ist genauso wichtig wie kleine Ziele. Da Toby seit vielen, vielen Jahren läuft, hat er mich dazu motiviert, ebenfalls das Laufen anzufangen und als Sportart beizubehalten. Irgendwie wollte ich ihm dann auch irgendwann beweisen, dass ich das schaffe und durchhalte. Freunde, Partner oder Geschwister können unglaublich motivieren. Und mit mehreren macht das Laufen einfach mehr Spaß. Vielleicht gibt es bei euch auch einen Lauftreff, bei dem man in einer Gemeinschaft sein Training absolvieren kann?
Trainingsplan erstellen
Anfangs habe ich mir immer neue Strecken gesucht und mir Ziele in den Maps gesteckt. Irgendwann habe ich dann MEINE Strecke(n) gefunden und mir hierbei einen Plan gemacht, welche Ziele ich als nächstes erreichen möchte. Ich laufe einmal in der Woche eine große Runde mit 10,3 Kilometern und einmal in der Woche eine kleine Runde mit 6,2 Kilometern.
Durchhalten
Das Durchhalten ist ein wichtiger Punkt – gerade als Laufanfänger. Natürlich kommt der innere Schweinehund ganz regelmäßig durch. Hier heißt es dann: Klamotten an und los. Die ersten ein bis zwei Kilometer sind die schlimmsten. Danach läuft der Motor wie von selbst. Und wenn man einige Wochen durchziehen konnte, gehört das Laufen einfach zum wöchentlichen Sport dazu.
3 Dinge für das perfekte Lauftraining
Das Gute am Laufen ist, dass keine laufenden Kosten auf dich zukommen und du ganz allein entscheidest, wann du Sport machen möchtest. Das ist wohl auch der Punkt, der häufig der Grund für zu wenig Motivation ist, aber Geld allein soll uns nicht zum Sport motivieren oder?
In meinen Augen sind drei Dinge wirklich wichtig für das perfekte Lauftraining.
- Gute Laufschuhe: Beim Kauf habe ich darauf geachtet, dass die Dämpfung meiner Schuhe sehr gut ist. Viele Schuhe haben eine zusätzliche Stütze im Schuh verarbeitet oder eine runde Sohle. Da ich allerdings sehr gerade laufe, war dies für meine Schuhe nicht weiter erforderlich. Ich empfehle euch eine Laufanalyse in einem Sportladen eures Vertrauens. Für gute Laufschuhe gibt man zwar etwas mehr aus (ca. 120 bis 200 €), aber man hat beim Laufen dann auch mehr Freude und schont die Gelenke. Meine Laufschuhe sind von der Marke Brooks. Ich verlinke sie euch hier: Brooks Adrenaline GTS 20.
- Sport-BH und enge Sporthose: Es gibt nichts Schlimmeres, als Träger, die ständig von den Schultern rutschen. Es müssen nicht die teuersten Sport-BHs sein. Hier genügt auch ein günstiges Produkt, welches von den verschiedensten Discountern immer mal angeboten wird. Zum Thema Laufhose: Es ist vielleicht Geschmackssache, aber ich kann nicht laufen, wenn mir ständig irgendwas an den Beinen flattert. Ich ziehe zum Laufen immer enganliegende Sporthosen an, die relativ hoch geschnitten sind. Dadurch verrutscht nichts und ich kann mich voll und ganz auf den Lauf konzentrieren. Hier ein paar Ideen für eine mögliche Sporthose oder einen Sport-BH: Sport-BH, Sporthose.
- Sportuhr: Für meine Motivation ist meine Sportuhr, die u.a. Puls, Strecke und meine Entwicklung misst, neben guten Schuhen die beste Anschaffung überhaupt für den Laufsport. Hier sehe ich genau, wie ich mich verbessert habe oder wenn ich auf den letzten Metern noch einmal Gas geben muss, um eine Bestzeit zu laufen. Ich trage seit über einem Jahr eine Apple Watch und möchte nicht mehr auf sie verzichten. Ich verlinke sie euch mal: Apple Watch 3. Außerdem spielt sie auch tolle Podcasts oder Hörbücher ab, die mich während des Sports zum Schmunzeln bringen und von der eigentlichen Anstrengung ablenken. Mir fällt das Laufen dadurch viel leichter.
Mein Lauf-Tipp für alle Mamas
Zum Schluss möchte ich euch nun noch einen Tipp als Mama geben. Falls euer Beckenboden nach der Geburt noch nicht wieder ganz optimal trainiert wurde, kann ich euch empfehlen morgens vor dem Frühstück laufen zu gehen. Ich bin selbst einige Male abends laufen gegangen und musste feststellen, dass ich die Flüssigkeit, die ich den ganzen Tag über getrunken habe, nicht halten konnte. Morgens hingegen merke ich keinen schwachen Beckenboden und kann mich voll und ganz auf das Laufen konzentrieren.
So… und nun wünsche ich euch ganz viel Spaß und Durchhaltevermögen bei eurem Lauftraining! 🙂
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