Jede Geburt ist etwas ganz Einzigartiges und einfach nur ein wahres Wunderwerk der Natur.
Lange Zeit hatte ich vor einer natürlichen Geburt große Angst und war mir auch nicht sicher, ob ich so etwas schaffen könnte, weshalb ich zu Beginn meiner ersten Schwangerschaft eigentlich fest entschlossen war, einen Wunschkaiserschnitt zu bekommen.
Die Zeit verging und ich setzte mich immer mehr mit einer natürlichen Geburt auseinander, da mir natürlich alle dazu geraten haben – aber gegen Angst kann ja bekanntlich nichts machen. Gegen Mitte der Schwangerschaft änderte sich schließlich meine Einstellung: „Das haben schon so viele Frauen geschafft, warum dann nicht auch ich?“ „Warum soll der Körper operiert werden, wenn es gar nicht erforderlich ist?”
Die Angst trat komischerweise immer mehr in den Hintergrund und die Vorfreude wurde immer stärker, so dass am Ende der Schwangerschaft weder mein Kopf, noch irgendwelche anderen Gründe gegen eine natürliche Geburt sprachen.
Es geht los oder doch nicht?!
Irgendwie hatte ich die ganze Schwangerschaft über das Gefühl, dass Marie früher als errechnet zur Welt kommen würde. Das war vielleicht auch eine Wunschvorstellung, da ich einerseits ein sehr ungeduldiger Mensch bin und dadurch zehn Monate natürlich unwahrscheinlich lang sein können und andererseits es mir gegen Ende der Schwangerschaft einfach nicht mehr gut ging, da ich nicht mehr richtig laufen konnte und mich auch so nicht mehr wohl gefühlt habe. Es reicht dann einfach irgendwann.
Da Marie anscheinend auf sich warten ließ, meinte ich irgendwann zu Toby, dass wir jetzt einfach mal ausgehen müssen, um nicht ständig daran zu denken, wann es denn endlich losgehen könnte. Kaum ausgesprochen, merkte ich so gegen 19 Uhr, dass mein Bauch in sehr regelmäßigen Abständen hart wurde, nicht unangenehm, aber so, dass es auffiel. Daher wollte ich dann doch lieber Zuhause bleiben, da ich lieber liegen wollte und nun im Gefühl hatte, dass es losgeht. Das merkt man einfach!
Endlich geht es ins Krankenhaus!
Die Abstände der Wehen wurden im kürzer und wurden immer heftiger, so dass ich um 23 Uhr in der Klinik anrief, um mit meiner Hebamme zu sprechen. Sie meinte zu diesem Zeitpunkt, dass ich doch morgen früh zum CTG ins Krankenhaus kommen solle. Ich legte auf und merkte, dass ich in diesem Moment etwas Blut verlor. Also rief ich erneut an. Schließlich wurde mir mitgeteilt, dass ich nun doch schon vorbei kommen solle. Gegen 00.00 Uhr setzten wir uns ins Auto und fuhren los. Die Fahrt kam mir unendlich lang vor und die Schmerzen wurden so stark, dass ich mir bereits zu diesem Zeitpunkt keine Steigerung der Schmerzen vorstellen konnte.
Im Krankenhaus angekommen, untersuchte mich die Hebamme und stellte fest, dass der Muttermund noch komplett geschlossen war. Was? Wie kann das denn sein? Sie schickte uns auf ein Zimmer, damit wir versuchen, wenigstens etwas zu schlafen. Toby hat das auch mehr oder weniger getan. Ich habe gefühlt das ganze Krankenhaus zusammengeschriehen, weil es einfach so schmerzhaft war. Dies ging bis um 6.30 Uhr des nächsten Morgen. Die Hebamme untersuchte mich und meinte, dass der Muttermund nun so weit auf ist, um eine PDA zu legen und nun endlich in den Kreißsaal zu gehen. Da musste ich nun aber auch erst einmal irgendwie hinkommen. Also wartete ich eine Wehe ab und ging schnellstmöglich los.
PDA - Ja oder Nein?
Nachdem mir endlich die gewünschte PDA gelegt worden war, merkte ich auch schnell eine Linderung der Schmerzen. Jetzt hatte ich aber auf einmal einen ganz merkwürdigen Eisen-Geschmack im Mund und wurde immer müder. Als ich dies äußerte, brach leichte Panik aus, die ich in diesem Moment gar nicht so wahrgenommen habe. Die Hebamme kontaktierte die Ärztin, die alles für einen Notkaiserschnitt fertig machen sollte, da mein Blutdruck absackte und die Herztöne von Marie schlechter wurden. Schnell spritzten sie mir ein Gegenmittel, welches die Schmerzen der Geburt wieder hervorriefen und den komischen Geschmack verschwinden ließen. So konnte ich Marie doch noch auf natürlichem Wege bekommen. Übrigens hatte ich die PDA ganze 15 Minuten und würde mich nicht noch einmal dazu entschließen, sondern eher die Schmerzen aushalten.
Marie erblickt das Licht der Welt!!!
Um 7.30 Uhr öffnete meine Hebamme die Fruchtblase und die Geburt war in vollem Gange. Mir war zu diesem Zeitpunkt unheimlich heiß, aber war komischerweise nicht in der Lage, Toby zu sagen, dass er mir doch bitte einen Waschlappen oder ähnliches holt. Um 8.49 Uhr war es dann endlich geschafft und Marie erblickte das Licht der Welt.
Dieses Gefühl ein Kind zur Welt zur bringen ist einfach unbeschreiblich. Man ist so stolz auf das, was man da geleistet hat und einfach überglücklich dieses Wunder in den Händen zu halten.
Würdet ihr euch für schmerzlindernde Maßnahmen entscheiden?
Habt ihr Tipps, die den Prozess einer Geburt erleichtern?
KEINE KOMMENTARE