Unser Kater ist ein Teil unserer Familie!
Vor sechs Jahren (2011) haben wir uns unser erstes Haustier, unseren Kater Simba (Perser Red-Point), gekauft. Zu diesem Zeitpunkt war Simba für uns wie ein eigenes Kind, mit dem wir spielten, kuschelten, der bei uns im Bett schlafen durfte, der Geschenke zu Weihnachten und zum Geburtstag bekam und bei dem besonders ich jammerte, wenn wir ihn während unseres Urlaubs zu Hause lassen mussten.
Das starke Haaren hat mich damals überhaupt nicht gestört, was sich mit der Geburt unserer Tochter allerdings schlagartig änderte. Auf einmal hatte ich das Bedürfnis nach jedem Streicheln meine Hände waschen und alle Sachen von Marie, die Simba berührt hat, waschen zu müssen. Ich war teilweise richtig wütend, dass er überall schnuppern und sitzen musste und hatte auch Angst, dass er sich vielleicht auf unser neugeborenes Baby legen könnte. Ständig waren seine Haare im Gesicht oder an den Händen von Marie, was mir überhaupt nicht gefallen hat. Ich saugte also mehrmals am Tag alles haarfrei, was total anstrengend war und im Nachhinein überhaupt nicht notwendig, zumal Simba ein reiner Hauskater ist und gar nicht rausgeht.
Wenn ich heute darüber nachdenke, war meine Reaktion wirklich übertrieben und total gemein bzw. unfair. Ist doch klar, dass Simba Marie kennenlernen wollte und die neuen Kindersachen interessant fand. Einer Katze kann man ja schließlich nicht wie einem Menschen sagen: „Da gehst du nicht dran.“ Auf einmal war sein Platz in unserer Familie ein anderer und unser Verhalten ihm gegenüber auch nicht mehr so wie anfangs. So durfte er beispielsweise nicht mehr in unser Schlafzimmer und da, wo Dinge von Marie standen, durfte er nur unter unserer Aufsicht sein.
Als Marie im Krabbelalter war, fing die Freundschaft zwischen ihr und Simba richtig an. Sie krabbelte hinter ihm her und er ließ sich fangen. Sie kuschelte mit ihm, indem sie sich auf ihn drauflegte und er ließ es mit sich machen. Bis heute hat Simba Marie noch kein einziges Mal gekratzt oder gebissen. Zu dieser Zeit wurde auch ich entspannter und ließ es einfach zu, wenn ein Haarbüschel von Simba auf dem Boden lag und Marie diesen untersuchte.
In unser Schlafzimmer darf Simba heute immer noch nicht, da mich die Haare im Bett sehr stören. Marie vergisst allerdings häufiger ihre Tür des Kinderzimmers zu schließen, weshalb Simba dann auch das ein oder andere Mal in ihrem Bett liegt. Auch das ist heute für mich okay, wenn zum Schlafen alles haarfrei ist. Immer wieder kommt es vor, dass Simba und Marie morgens, wenn wir noch schlafen, in ihrem Zimmer spielen und Marie Simba Frisuren macht. Das ist einfach nur süß. Natürlich hat Simba hier jederzeit die Möglichkeit die Flucht zu ergreifen, was er allerdings nur in den seltensten Fällen tut.
Es ist so schön zu sehen, wie Kinder und Tiere richtige Freunde werden können. Mich erstaunt hierbei immer wieder, wie rücksichtsvoll Tiere mit Kindern umgehen und wie früh Kinder Verantwortung für ein Tier übernehmen, indem ihnen zum Beispiel auffällt, dass das Futter oder Trinken leer ist und sie es selbstständig auffüllen.
Marie liebt Simba über alles und wir sind froh, dass wir ihn haben. Durch diese Erfahrung erhoffe ich mir, dass die Zusammenführung mit den Zwillingen entspannter laufen wird.
Wie war bei euch die Zusammenführung von Kind und Haustier?
Habt ihr anfangs ähnlich reagiert?
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