Wann ist der perfekte Zeitpunkt?
Mit der Beikosteinführung wird frühestens nach dem vierten Lebensmonat begonnen. Wenn das Interesse der Kinder am normalen Essen wächst, indem sie beispielsweise der Gabel von Mama oder Papa hinterher schauen, kann man ihnen die ersten Löffelchen Brei anbieten.
Wir haben mit der Beikosteinführung bei allen drei Kindern direkt nach dem vierten Lebensmonat begonnen. Ich weiß, dass sich viele auch dazu entscheiden, erst später mit der Beikost zu starten. Meine Hebamme hat allerdings empfohlen, bis spätestens zum sechsten Lebensmonat zu beginnen, da die Kinder dann die festere Nahrung mit den zusätzlichen Nährstoffen (vor allem Eisen) für ihre Entwicklung benötigen.
So haben wir begonnen…
Über den Tag verteilt bekommen Babys ca. 4 bis 5 Mahlzeiten (morgens, vormittags (bei Bedarf), mittags, nachmittags, abends). Bei allen drei Kindern haben wir zunächst die Mittagsflasche durch einen Brei ersetzt. Hierbei entstand für die erste Woche folgender Essensplan:
- Morgens eine Milchflasche (1er Milchpulver)
- Mittags vor dem Fläschchen 4 bis 6 Löffel Früh-Karotte, weiße Karotte, Pastinake oder Kürbis. Danach gab es dann noch ein Milchfläschchen, von dem sie so viel getrunken haben, bis sie satt waren. Die Gemüsemenge habe ich täglich um ein paar Löffel gesteigert. Wenn unsere Kinder das Gemüse mal verweigert haben, war das auch in Ordnung und sie haben ihre Milch bekommen.
- Nachmittags eine Flasche (1er Milchpulver)
- Abends eine Flasche (1er Milchpulver)
Ab der zweiten Woche habe ich auf diese Weise das Gemüse um Kartoffeln erweitert (z.B. Karotte-Kartoffeln, Spinat-Kartoffel etc.), sodass sie nun zwei Gemüsesorten zu sich nahmen.
Nach zwei Wochen habe ich unseren Kindern die erste fleischhaltige Mahlzeit (190g Gläschen) angeboten. Diese kam wesentlich besser an als das reine Gemüsegläschen. Tipp: Mit der Nahrungsumstellung bekommen einige Kinder Verstopfung. Uns hat hierbei immer etwas Rapsöl im Essen oder Milchzucker im Fläschchen geholfen.
Sobald Kinder eine fleischhaltige Mahlzeit (190g Gläschen) aufessen (dies war bei uns nach ca. 3 bis 4 Wochen), ist damit auch die komplette Milchnahrung am Mittag ersetzt. Die Mittagsmahlzeit wurde bei uns gerade in der Anfangszeit mal mehr und mal weniger gemocht, weshalb ich täglich neu entscheiden musste, ob es im Anschluss noch ein Milchfläschchen gibt oder sie genug hatten. Daher haben wir anfangs sehr viel Essen wegschmeißen müssen.
Weiter geht’s mit dem Abendbrei…
Nachdem unsere Kinder die Mittagsflasche durch das Gläschen ersetzt hatten (nach ca. 4 Wochen), haben wir ihnen abends einen Milch-Getreide-Brei angeboten. Wir kaufen bis heute einen Gute-Nacht-Brei zum Anrühren ab dem 4. bzw. 6. Monat und sind bei der Gewöhnung genauso wie mittags vorgegangen. Zunächst bekamen die Kinder ein paar Löffelchen Brei. Nach einer Woche haben sie bereits einen ganzen Teller Brei geschafft. Der Essensplan sah dann folgendermaßen aus:
- Morgens eine Flasche
- Mittags eine fleischhaltige Nahrung (in unserem Fall ein 190g Gläschen)
- Nachmittags eine Flasche
- Abends einen angerührten Brei mit ca. 4 Esslöffeln Pulver
Nach weiteren vier Wochen ging es weiter…
Als dritte Beikostmahlzeit haben wir unseren Kindern nach weiteren vier Wochen einen Getreide-Obst-Brei am Nachmittag angeboten. Dieser wird bis heute von den Zwillingen ausschließlich erwärmt angenommen. Die Gläschen kamen bei ihnen nicht ganz so gut an, weshalb wir zeitweise Schmelzflocken mit halb Wasser/halb Milch verrührt und etwas Obstbrei untergerührt haben. Dieser Brei schmeckt ihnen auch heute noch sehr gut. Diese dritte Phase der Beikosteinführung hat etwas länger gedauert, weshalb wir den Jungs über viele Wochen ein zusätzliches Milchfläschchen gegeben haben, da die Zwillinge nachmittags nicht ganz so viel Brei wollten.
Insgesamt hat die Zeit der Beikosteinführung mit diesen drei Mahlzeiten bei den Zwillingen vier Monate gedauert. Bei Marie ging dies gefühlt nicht ganz so schnell. Leider weiß ich es aber auch nicht mehr genau. Sehr viel Brei mussten wir bei allen Kindern wegschmeißen, da die Kinder nun mal selbst bestimmen, wie viel sie essen möchten. Wir essen schließlich auch nicht jeden Tag gleich viel.
Als sie krank waren, wollten sie wieder mehr von der Flaschenmilch trinken und auch an manch anderen Tagen haben sie einfach keine Lust auf Brei gehabt. Während uns dieses Essverhalten bei Maries Beikosteinführung gestresst hat, lassen wir die Zwillinge frei entscheiden, was sie wann und in welchen Mengen essen möchten, wodurch wir wesentlich entspannter sind.
Auch wenn die Zwillinge mal nicht viel essen oder trinken, holen sie sich im Laufe der nächsten Stunden (meistens Nachts) trotzdem das, was sie brauchen. Und dann kann es auch mal vorkommen, dass es das Mittagsgläschen nachmittags oder abends gibt.
Jetzt fehlt nur noch das Frühstück…
Als Letztes werden wir in den nächsten Wochen die Milchflasche am Morgen durch ein Kindermüsli ersetzen und bieten die Milchflasche nur noch bei Bedarf an. Außerdem bekommen die Zwillinge nun immer mal ein Stück Brötchen zum Lutschen in die Hand, was ihnen auch sehr gut gefällt und wodurch sie ganz langsam an das normale Essen gewöhnt werden.
Unser Tipp, auch wenn es manchmal echt schwer fällt:
Die Beikosteinführung ist mit sehr viel Geduld verbunden. Unsere Kinder müssen alles neu erlernen und da macht die Zunge einfach nicht immer das, was sie machen soll oder der Mund bleibt zu, weil er nicht weiß, dass er sich zum Essen öffnen muss. Daher habt Geduld, Geduld, Geduld uuuund Geduld ;).
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