In diesem ersten Beitrag möchte ich über das erste Trimester meiner Schwangerschaft mit Zwillingen erzählen und diese mit meiner ersten Schwangerschaft vergleichen. Natürlich verläuft jede Schwangerschaft anders, aber ich empfinde es dennoch als spannend von den unterschiedlichen körperlichen Signalen bis hin zu den zusätzlichen Untersuchungen beim Arzt zu erzählen, die auf eine Zwillingsschwangere zukommen.
Wir wollen ein Baby!
Wie bei jedem Paar ist der weibliche Zyklus für das Planen einer Schwangerschaft ausschlaggebend. Ergänzen möchte ich an dieser Stelle außerdem, dass bei Kinderwunsch der Wert der Schilddrüse unbedingt untersucht werden sollte, da sich die befruchtete Eizelle bei nicht optimalen Werten wohl häufiger nicht einnistet. Daher muss auch ich Schilddrüsenhormone nehmen.
Nachdem wir zwei Monate dem Zyklusende entgegenfieberten und immer wieder enttäuscht worden sind, haben wir im dritten Monat mit dem Messen meiner Basaltemeperatur begonnen. Hierbei wurde deutlich, an welchen Tagen die fruchtbaren Tage sind, da kurz vor dem Eisprung die Temperatur nach oben steigt. Für diese Methode nahmen wir einen Zykluscomputer (cyclotest 2 Plus) zur Hilfe, der uns schließlich nicht enttäuscht hat.
Wir sind schwanger!
Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch und machte, wie soll es anders sein, bereits vor Zyklusende einen Schwangerschaftstest. Und der war bei Woche 4+4 positiv! Toby und ich waren so überwältigt und überglücklich, wobei Toby meinte, und das soll ich an dieser Stelle unbedingt schreiben, dass ein Schwangerschaftstest gar nicht nötig gewesen wäre, da ich so zickig war, dass klar war, dass es geklappt haben muss ;). Ich konnte das Glück kaum fassen und hatte Angst, dass vielleicht doch noch etwas schief gehen könnte. Diese Angst wurde noch einmal größer, als ich bei Woche 4+6 leichte Schmierblutungen bekam. Ich zitterte also dem Arzttermin entgegen und machte in der Zeit noch vier weitere Tests.
In Woche 5+1 war ich das erste Mal bei meiner Frauenärztin, die mir die Schwangerschaft bestätigt hat. Auf dem Bildschirm war ein kleiner schwarzer Fleck, die Fruchthöhle, zu sehen, daher sollte ich nochmal eine Woche später kommen, damit sie den Herzschlag sieht und mir meinen Mutterpass aushändigen kann. Bei 6+2 war es dann soweit, und wir haben das erste Mal EIN Herzchen schlagen sehen. Es wundert mich bis heute, dass es nur eine Fruchthöhle mit einem Würmchen war, aber unser zweites Würmchen hat sich wohl so gut versteckt, dass man es nicht sehen konnte.
Zu diesem Zeitpunkt hat bei mir bereits die Schwangerschaftsübelkeit und extreme Müdigkeit eingesetzt. Dies war mir in diesem Ausmaß nicht bekannt. Bei Marie wurde mir erst viel später (in der 8./9. Schwangerschaftswoche) übel, weshalb ich mich ständig übergeben musste und sogar im Krankenhaus behandelt worden bin. In dieser Schwangerschaft blieb es bei der Übelkeit, die mich dazu zwang, in kurzen Abständen zu essen, wodurch ich sie mehr oder minder in den Griff bekommen habe. Da ich natürlich weiter arbeiten musste, hat mir die Frauenärztin das Mittel Agyrax verschrieben, was ich einmal täglich vor dem Schlafengehen nehmen sollte. Agyrax ist ein Medikament gegen Reiseübelkeit und ist in Deutschland nicht erhältlich. Dies hat mich zunächst irritiert, allerdings ist es wohl verträglicher als Vomex oder andere Medikamente. Genommen habe ich es trotzdem nur wenige Male. Man hält dann doch lieber aus, um seine Babys zu schützen, aber vielleicht ist es an dieser Stelle ein hilfreicher Tipp für diejenigen, bei denen die Schwangerschaftsübelkeit noch einmal etwas ausgeprägter ist.
Es sind Zwillinge!!!
Nachdem ich nun meinen Mutterpass ausgehändigt bekommen habe, vergingen lange vier Wochen bis zum nächsten Untersuchungstermin. Toby und ich fieberten diesen gespannt entgegen und fuhren gemeinsam mit Marie, die das Baby gern über den Bildschirm sehen wollte, in Woche 10+1 zu meiner Ärztin. Die Untersuchung begann und ich bemerkte, dass meine Ärztin ungewohnt stockte. Ich schaute auf den Bildschirm und sah zwei Fruchthöhlen mit zwei kleinen Würmchen – konnte es aber eigentlich nicht fassen. Ich fragte, ob es zwei Babys wären und meine Ärztin bestätigte dieses genauso verdutzt. Wahnsinn! Ein Wunder!! Glück!!! Toby hatte immer gesagt, dass er sich Zwillinge wünsche. Ich bin im ersten Moment in einen Schockzustand verfallen. Niemand rechnet damit – zumal Zwillinge in unseren Familien nie vorkamen. Dachten wir zumindest bis dahin.
Ich habe niemals darüber nachgedacht, jemals solch ein Glück erfahren zu dürfen. Ich bin zusätzlich ein Mensch, der alles gern plant und organisiert… Die ganze Planung wurde mit einem Mal über den Haufen geworfen: „Wie soll ich das nur schaffen, wenn Toby auf Tour ist; wie wird Marie mit zwei Babys, die gerade am Anfang viel Aufmerksamkeit benötigen, umgehen; unser Haus ist zu klein; ein neues Auto muss her;…“
Voller Glück und Vorfreude!!
Nachdem gerade ich – bei Toby war es nicht nötig – die Nachricht verdaut habe, ist die pure Vorfreude ausgebrochen. Recherchen nach Zwillingskinderwagen oder Zwillingstragen, welches Auto wohl geeignet ist und welche Babyprodukte wir von Marie ergänzen müssen bzw. nicht mehr brauchen, bildeten einen Großteil unseres Alltags. Hierbei mussten wir feststellen, dass es lange nicht so viel Auswahl gibt wie für ein Kind und man schließlich selbst wissen muss, was einem besonders wichtig ist und auf was man verzichten kann.
Was mir auch nicht bewusst war, dass man als Zwillingsschwangere immer auch eine Risikoschwangere ist und damit häufiger Untersuchungen stattfinden. Dies finde ich wirklich gut, weil ich nicht so lange auf den nächsten Termin warten muss und wesentlich beruhigter bin. Hat man sich vorher immer Sorgen gemacht, dass mit dem einen Baby auch alles gut ist, so hat man jetzt doppelte Sorge und hofft, dass es den Zwillingen gut geht. Bei Woche 12+3 hatten wir den vierten Untersuchungstermin. Dieses Mal waren wir bei einem Spezialisten, der die Organe der Babys noch einmal genauer untersuchen konnte. Die Erleichterung war groß, dass auch hier alles gut war.
Die Übelkeit wurde ab Woche 12 immer besser. Ich muss zwar kleine Mahlzeiten zu jeder Zeit bereit halten, aber das wird sich wohl bis zum Ende der Schwangerschaft erstrecken. Wenn ich diese Phase mit meiner ersten Schwangerschaft vergleiche, muss ich feststellen, dass sie das erste Mal zwar später und heftiger begonnen hat, aber auch länger (ca. bis zur 20. Woche) anhielt. Dafür ist in der Zwillingsschaft die Müdigkeit ausgeprägter, was vielleicht auch u.a. an der täglichen Arbeitsbelastung in der Schule liegt. Toby ist mir hierbei eine große Unterstützung. Außerdem ist es so wunderbar anzusehen, wie Marie sich auf die kleinen Babys freut. Mein Mamaherz geht auf, wenn sie zu mir kommt, meinen Bauch küsst und sagt, dass sie die Babys liebe. Ich glaube, dass der Altersunterschied zwischen ihr und den Babys optimal ist, um sie in den Babyalltag einzubinden, damit es ihr leichter fällt, zu akzeptieren, dass Mama und Papa nun drei Kinder haben, die sie alle gleichermaßen lieben.
Wann und wie wurde bei euch die Zwillingsschwangerschaft festgestellt?
Habt ihr Tipps, wie man ältere Kinder in den neuen Familienalltag einbinden kann?
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