„Was ist das Richtige für mein Kind?“
Mit dieser Frage beschäftigen sich wohl irgendwann alle Eltern. Ob Babyschwimmen, Eltern-Kind-Turnen, Kindertanzen, Musikalische Früherziehung oder Reiten – das Angebot ist breit gefächert und wird immer größer. Bereits die Kleinsten gehen mit ihren Eltern im ersten Lebensjahr zur Babymassage oder besuchen PEKiP-Kurse. Ob nun alle Angebote für die Kinder förderlich sind, bleibt fraglich.
Babymassage
Mit Marie war ich (als sie ein paar Wochen alt war) bei der Babymassage. Hier wurden mir einige Griffe gezeigt, um Marie zu massieren und damit auftretende Bauchweh zu lindern, die sie in den ersten drei Monaten auch immer wieder hatte. Bis heute nutze ich die Griffe, wenn Marie mal wieder Verdauungsprobleme oder Bauchweh hat.
Babyschwimmen
Als Marie ein halbes Jahr alt war, besuchte ich mit ihr einen Babyschwimmkurs. Das Säuglingsschwimmen dient der gesunden körperlichen, motorischen, geistigen, seelischen und sozialen Entwicklung des Kindes. Es geht also nicht um Selbstrettung oder frühkindliches Schwimmenlernen, sondern um die allgemeine und umfassende Entwicklungsanregung im Wasser. Während dieses Kurses ist Marie zwar nicht mit überschwänglicher Freude ins Wasser gegangen, hat das Babyschwimmen aber dennoch gut mitgemacht, auch wenn wir teils früher aus dem Wasser gehen mussten, da es ihr einfach zu kalt war.
Trotzdem entschieden wir, keinen Folgekurs zu besuchen, da er uns nicht ganz überzeugt hat. Als wir nach einer Zeit wieder ins Schwimmbad wollten (wir sind leider keine Schwimmbadgänger und gingen nicht ganz so regelmäßig), stellten wird fest, dass Marie große Panik vor Wasser hatte. Sie wollte weder in ein kleines noch in ein großes Becken. Diese Panik hielt lange Zeit an, sodass wir einen großen Bogen um Schwimmbecken (z.B. im Urlaub) machen mussten. Erst vor ein paar Wochen haben wir ein langsames Heranführen an das Wasser gewagt und sind nun auf einem guten Weg, bei dem Marie ihre Panik vor Wasser schrittweise bekämpft und immer mehr Freude in flachen Nichtschwimmerbecken entwickelt.
Wenn ich heute darüber nachdenke, wie diese Panik entstehen konnte, war es entweder durch bestimmte Übungen im Schwimmkurs, bei denen die Kinder kurz unter Wasser getaucht werden oder durch unsere sehr unregelmäßigen Schwimmbadbesuche. Vielleicht hätten wir auch einfach einen Folgeschwimmkurs besuchen sollen.
Was für Erfahrungen habt ihr mit Babyschwimmen gemacht?
Eltern-Kind-Turnen
Kurz vor Maries zweitem Geburtstag fingen wir schließlich mit Eltern-Kind-Turnen an. Leider fand Marie das Zugucken spannender und suchte sich immer wieder einen geeigneten Sitzplatz, um den anderen Eltern und Kindern zuzuschauen und nebenbei eine Banane zu essen. Vielleicht brauche ich hierfür mehr Geduld, aber nach sechs Wochen war es mir zu blöd, immer den Hampelmann zu machen und mein Kind überreden zu müssen, doch endlich mitzumachen.
Kindertanzen
Berufsbedingt läuft bei uns Zuhause immer sehr viel Musik. Marie singt und tanzt, seitdem sie laufen kann. Das ist wohl für das Alter ganz natürlich. Also dachte ich, dass ich mit ihr zum Kindertanzen (ab 3 Jahren) gehen könnte – zumal auch ich in diesem Alter angefangen habe zu tanzen. Bevor wir zum Tanzen gefahren sind, wollte Marie natürlich ihr Ballerina-Kostüm anziehen, da sie damit ja viiiiiiiel besser tanzen kann. Kaum in der Halle angekommen, war mein Hosenbein interessanter. Marie traute sich nicht, in die Gruppe zu gehen und mitzumachen. Ich verstehe das total, da sie nun mal schauen wollte, was dort für Kinder tanzen und was die Trainerin überhaupt verlangt.
Die bereits einstudierten Tänze konnte sie natürlich nicht mitmachen, was zur Folge hatte, dass sie von Anfang an überfordert war. Anschließend sagte mir dann die Trainerin, dass Marie noch zu jung wäre und ich in einem Jahr wiederkommen soll. Ist das Kindertanzen nicht für Dreijährige ausgeschrieben? Marie hatte sich so gefreut. Und dann werden wir einfach weggeschickt. Ist doch ganz natürlich, dass sich ein dreijähriges Mädchen erstmal anschauen möchte, was die anderen Mädchen machen, zumal sie dort auch niemanden kannte. Sie tat mir so leid.
Reiten
Nachdem ich ihr also mitteilen musste, dass wir zum Kindertanzen leider nicht gehen können, hatte ich zum Glück noch eine Alternative. Neben dem Kindertanzen wollte Marie unglaublich gern reiten gehen. Wir machten im letzten Sommer Urlaub auf einem Reiterhof. Dort stellten wir fest, dass Marie am Reiten große Freude hatte. Bei uns in der Nähe haben wir auch schließlich einen Reiterhof mit kleinen Ponys gefunden, der wöchentliche Reitstunden für Kinder ab drei Jahren anbietet. Auch hier war Marie sehr zurückhaltend und schüchtern, fand das Reiten aber wirklich schön.
Die Reitstunden finden ohne Eltern statt, was Marie anfangs nicht viel ausgemacht hat. Als die Pferde und damit auch die Reitstunden über den Winter auf einen anderen Reiterhof verlegt wurden, wollte Marie nun nicht mehr allein bleiben und hatte auch sichtbar wenig Freude bei der Reitstunde. Nach Rücksprache mit der Reitpädagogin wurde uns nahegelegt, dass wir in einem halben Jahr wiederkommen sollen, da Marie sehr zurückhaltend sei und sich nicht wirklich in die Gruppe integriert.
Das war dann wohl wieder nichts …
Also haben wir auch das Reiten sein lassen. Von Verwandten, Freunden und Bekannten höre ich immer wieder, was ihre Kinder für tolle Hobbys haben. Vieles habe ich mit Marie ausprobiert. Entweder gebe ich zu schnell auf oder Marie ist einfach noch nicht so weit. Sie ist in fremder Umgebung unsicher und schaut zunächst zu. Sie braucht sicher etwas länger als andere Kinder und muss erstmal mit allem „warm“ werden. Wenn meine Tochter mich allerdings mit traurigen Augen anschaut, möchte ich sie aus dieser Situation befreien. Dann geht sie eben keinem Hobby nach und trifft anstatt dessen ihre Freundinnen oder geht mit mir auf den Spielplatz. Ich warte nun ab und entscheide irgendwann neu, ob Marie bereit für eine Sportart o.ä. ist oder eben nicht. Vielleicht genügen ihr zur Zeit auch einfach die Aktivitäten im Kindergarten (z.B. Turnen), weshalb sie nachmittags nicht auch noch in neuen Gruppen unterwegs mit fremden Kindern sein möchte.
Ich muss zugeben, dass mich andere Mütter und auch Kinder diesbezüglich ziemlich unter Druck setzen. Wenn es aber nicht funktioniert und das Kind einfach nicht möchte, bringt es meines Erachtens überhaupt nichts, irgendetwas zu erzwingen.
Welche Hobbys haben eure Kinder?
Wann habt ihr begonnen, mit euren Kindern wöchentliche Sportaktivitäten zu besuchen?
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