Ankommen
Nach der schnellen und wirklich tollen Geburt unserer Zwillinge blieb ich noch zweieinhalb Tage im Krankenhaus. Abgesehen davon, dass sich meine Bauchmuskeln noch immer an der Seite meines Bauches befunden haben und mir dadurch das Aufstehen, das Atmen im Stehen oder beim Laufen schwer fiel, ging es mir sehr, sehr gut.
Nach Maries Geburt konnte ich zehn Tage nicht wirklich sitzen, was das Stillen und den ganzen Alltag sehr kompliziert gemacht hat. Bei den Zwillingen hatte ich diesbezüglich keine Probleme. Auch meine Fitness kam in Kürze wieder – und das musste sie auch, denn Toby konnte sich nur zwei Wochen frei nehmen und mir war klar, dass ich schnell wieder fit werden muss, um den Alltag dann allein zu meistern.
Bereits am ersten Tag habe ich zu Hause schon wieder sehr viel selbst machen können. Ich hatte so viel Energie und wollte die ganzen letzten Wochen, in denen ich nur auf dem Sofa oder im Bett gelegen hatte, in kürzester Zeit wieder nachholen. Daher habe ich auch sehr schnell wieder begonnen, die Hausarbeit zu übernehmen.
Der Alltag spielte sich sehr schnell ein – als wäre es nie anders gewesen. Die Nächte sind bis jetzt sehr gut. Wir müssen in der Regel nur einmal raus. Daher bekomme ich nun wesentlich mehr Schlaf als in der Schwangerschaft. Damit hätte wohl auch niemand gerechnet.
Den neuen Alltag genießen
Da ich Henry und Luis nicht stille, sind wir sehr flexibel in den Unternehmungen und sind tatsächlich auch sehr viel unterwegs. Wir genießen unsere Zeit als Familie, scheuen keine Veranstaltungen und machen all das, worauf wir Lust haben. So war ich mit den Kindern z.B. zwei Wochen nach der Geburt bei einem Konzert von Toby.
Ich muss sagen, dass wir bei Marie nicht so entspannt waren. Alles wurde von den Stillzeiten abhängig gemacht. Da Marie spätestens nach zwei Stunden gestillt werden musste, hatte ich mir immer nur ein kleines Fenster für Unternehmungen gegeben. Da das Stillen sehr schwierig war (siehe Bericht: Stillen – Ja oder Nein?), bin ich nie der Typ gewesen, der sich überall hinsetzen und stillen wollte. Daher habe ich mich selbst sehr stark eingeschränkt, was natürlich auch meine eigene Schuld war.
Bauchweh
Nach ca. zwei Wochen haben die Zwillinge so langsam Bauchschmerzen bekommen. Besonders abends merken wir ein Zunehmen der Krämpfe. Zum Glück gibt es ganz gute Tropfen gegen Blähungen und Bauchkrämpfe, die dafür sorgen, dass starke Koliken gar nicht erst entstehen. Bereits bei Marie haben wir diese Tropfen genutzt und damit die bekannten Dreimonats-Koliken gut überstanden. Wir hoffen, dass es dieses Mal auch wieder so gut funktioniert. Gegen diese Bauchkrämpfe hilft bei uns außerdem unsere Federwiege. Ich hätte nie gedacht, dass diese Wiege so eine gute Anschaffung ist. Gerade wenn beide Kinder auf einmal schreien, werden sie dadurch sofort beruhigt.
Die große Schwester
Marie geht in ihrer Rolle als große Schwester total auf. Bisher hatten wir noch keinen Anflug von Eifersucht. Sie hilft im Alltag super mit, indem sie ihren Brüdern den Schnuller gibt, beim Wickeln hilft oder beim Füttern die Fläschchen hält. Am liebsten knuddelt sie die Jungs, wobei wir sie hierbei auch bremsen müssen, da sie ihre Kräfte noch nicht genau einschätzen kann und das Knuddeln dann mal stärker ausfällt.
Uns ist aufgefallen, dass sie gerade in der ersten Woche sehr weinerlich, laut und euphorisch gewesen ist. Sie war sehr unausgeglichen, da wir einen anderen Rhythmus als sonst hatten, sodass wir sehr schnell in den alten Tagesablauf finden und hierbei die Zwillinge und ihre Mahlzeiten und Bedürfnisse integrieren mussten. Hier wurde uns noch einmal so richtig bewusst, wie wichtig feste Zeiten und Abläufe für Kinder sind.
Ab der zweiten Woche war das Familienleben auch für Marie dann wieder ganz normal und sie wurde auch im Umgang mit Henry und Luis wesentlich ruhiger und vorsichtiger.
Das größte Glück! Das größte Geschenk!
Ich hätte nie gedacht, dass man die ganzen Beschwerden der Schwangerschaft so schnell vergisst. Mit der Geburt von Henry und Luis waren automatisch alle Schmerzen vergessen. Das Leben mit unseren Zwillingen ist für uns einfach nur wunderbar. Sie machen nicht mehr Arbeit als ein Kind. Natürlich dauert alles etwas länger, aber das bezeichne ich nicht als Arbeit.
Die Angst, die ich noch während der Schwangerschaft hatte, die neue Aufgabe mit Zwillingen nicht schaffen zu können, ist wie weggeblasen. Zwillinge sind das größte Glück, das größte Geschenk, was man sich nur vorstellen kann. Ich sage immer: Entspannte Eltern – entspannte Kinder. Und das trifft auf uns zu 100% zu. Natürlich kommen auch andere Zeiten. Wir genießen aber das Hier und Jetzt und sind einfach super glücklich und zufrieden.
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