Kindheitserinnerungen
Bereits als Baby fuhr ich mit meinen Eltern und Geschwistern in den Ski-Urlaub. Jedes Jahr fuhren wir an den selben Ort, in die selbe Pension, in das selbe Ski-Gebiet. Die Berge, die Straßen und die ganze Umgebung waren für uns ein Zuhause in den Bergen. Wir fieberten bereits im Sommerurlaub dem Ski-Urlaub entgegen. Jedes Jahr kamen zur gleichen Zeit die selben Gäste in die Pension, weshalb Freundschaften geschlossen worden sind und ein Wiedersehen jedes Jahr ermöglicht wurde. Auch die täglichen Ski-Ausflüge waren für uns ein absolutes Highlight, da wir als große Gruppe die Pisten und Berge unsicher gemacht haben.
Als wir schließlich alle älter wurden, hatte nun jeder seine eigene Familie (ob mit Kind oder ohne) sowie eigene Verpflichtungen. Alle planten ihre Urlaube selbst. Dadurch wurden auch andere Ski-Gebiete ohne Eltern und Geschwister erkundet, weshalb der jährliche Familienurlaub in den Bergen nicht mehr so stattfinden konnte, wie wir es gewohnt waren.
Toby lernt Skifahren
Toby kannte diese Art von Urlaub noch nicht und stand, als wir uns kennengelernt haben, noch nie auf den Brettern. Nach zwei Jahren Beziehung und dem Verzicht auf das Skifahren, fragte ich ihn, ob er sich vorstellen könnte, mit mir in den Ski-Urlaub zu fahren. Er hatte große Bedenken, da er sich natürlich als selbstständiger Musiker keinen Beinbruch etc. erlauben kann. Dennoch stimmte er zu, was mich zum einen sehr glücklich machte, zum anderen aber auch unter Druck setzte, da ich nicht wollte, dass er sich wegen mir verletzt und dadurch nicht mehr arbeiten kann.
Wir nahmen uns einen Tag Zeit, um in einer Ski-Halle das Skifahren zu üben. Schnell stellte ich fest, dass Toby ein Naturtalent ist!! Er kam super mit den Skiern zurecht und konnte sofort, ohne Schneeflug, Kurven fahren. Wir konnten uns also auf unseren ersten gemeinsamen Ski-Urlaub freuen, bei dem zum Glück nichts passiert ist und Toby Sicherheit auf den Skiern erlangen konnte. Es hatte ihm sogar so gut gefallen, dass er auch nach diesem Urlaub weiterhin Skifahren wollte. YES!!
Leider hatten wir es vor der Geburt von Marie nicht mehr geschafft, in ein Ski-Gebiet zu reisen. Mit Baby konnte ich mir einen Ski-Urlaub auch nicht wirklich vorstellen – vor allem nicht allein, da sonst immer einer von uns hätte allein fahren müssen und Toby dabei sicher nicht ganz so viel Spaß gehabt hätte. Ich aber auch nicht. Skifahren macht doch gerade mit mehreren Personen am meisten Spaß.
Zwei weitere Jahre vergingen, bis wir es geschafft haben, uns einen Tag ohne Kind zu gönnen und in ein Ski-Gebiet nahe unseres Wohnortes zu fahren. Auch dieser Tag war für uns wunderschön, weshalb wir beschlossen haben, dass wir regelmäßig in den Ski-Urlaub fahren wollen.
Urlaub im Schnee als Familie
Im letzten Sommer haben wir schließlich beschlossen, mit Freunden, die ebenfalls Ski bzw. Snowboard fahren, in den Ski-Urlaub zu fahren. Unsere Kinder gehen zusammen in den Kindergarten, weshalb es auch für die Kleinen ein Erlebnis werden sollte. Wir suchten nach geeigneten Unterkünften und fanden schließlich Holz-Chalets in der Steiermark, die direkt an die Piste und das Ski-Gebiet am Kreischberg angrenzen. Gemeinsam mieteten wir ein Chalet für neun Personen. Für uns war das genau die richtige Entscheidung, da wir gemeinsam essen, abends zusammensitzen und die Kinder jederzeit zusammen spielen konnten.
Die ersten drei Tage stand Marie auf Skiern. Nachdem es anfangs etwas wackelig war, wurde es zum Ende hin immer besser. Die Ski-Kurse sind ab vier Jahren möglich, weshalb Toby mit Marie geübt hat, was für sie und ihre Kraft völlig ausreichend war. Die frische Luft und das Stehen auf Skiern machten sie sehr müde, weshalb wir spätestens nach zwei Stunden eine ausgedehnte Mittagspause eingelegt haben. Nachmittags sind wir in unser Chalet zurückgekehrt, wo die Kinder spielen konnten und wir Erwachsenen ein Kaffee-Päuschen eingelegt haben oder die Männer nochmal Skifahren konnten.
Die anderen drei Tage haben wir mit den Kindern Schneespaziergänge gemacht oder sind Schlitten gefahren. Nagut… ich musste eher zugucken, aber auch das war toll!
Schwanger im Ski-Urlaub
Nachdem ich bereits am ersten Tag feststellen musste, dass ich auf die Hilfe von Toby enorm angewiesen bin (sei es das Tragen der Ski-Sachen oder Marie beim Ski-Fahren unterstützen), haben wir den Vormittag dafür genutzt, dass Toby mit Marie das Skifahren übt und ich zugucke, damit er am Nachmittag noch einmal selbst fahren kann und ich mich im Chalet mit Marie ausruhen kann. Die Schneespaziergänge konnte ich mitmachen, allerdings war ich im Schnee sehr langsam und unsicher, weshalb auch ich nach zwei Stunden eine Pause benötigte und nachmittags froh war, zurück im Chalet zu sein.
Die Belastung hatte ich im Vorfeld etwas unterschätzt. Dennoch war es für mich ein ganz toller Urlaub, den ich in diesem Stadium der Schwangerschaft jedem empfehlen kann. Ich muss allerdings auch sagen, dass es keine vier Woche später hätte sein dürfen, da sich allein die Autofahrt zum jetzigen Zeitpunkt als sehr anstrengend erwiesen hat.
Fazit
Wir hatten eine Traumwoche im Schnee und möchten versuchen, dass unsere Kinder auch in den Genuss kommen können, die wunderbaren Landschaften der Berge kennenzulernen. Daher werden wir versuchen, nicht so viele Jahre vergehen zu lassen, bis wir das nächste Mal in den Ski-Urlaub fahren. Besonders ich freue mich dann auch wieder, auf meinen Skiern zu stehen und die Pisten zu befahren.
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